AlltagsgeschichtenVerzicht

Was gibt es heute im Fernsehen und was passiert grad auf der Welt?

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Minimalismus, ohne Fernseher und Radio

Ich möchte heute über ein Thema schreiben, das mich schon seit längeren beschäftigt. Ich habe mich bereits vor fast zwei Jahren dazu entschieden, den Fernseher zu verbannen. Ernsthaft? Ja, denn wer kennt es bitte nicht, die Werbung zwischen Filmen, Talkshows und Co, die uns mit ihren Bildern suggerieren, dass einzig und allein das eine Shampoo, der eine Drink und genau nur diese Creme das einzige ist, was wir zum Leben brauchen und ganz im Ernst weder durchzappen, noch das passive Hinschauen können verhindern, dass wir fortan die Idee in unserem Unterbewusstsein verpflanzt haben, die Blondine mit dem vollen Haar und den strahlenden blauen Augen hat ihre Schönheit diesen einen Shampoo zu verdanken und genau dieses Bild wird vom Unterbewusstsein immer dann abgerufen, wenn wir das Produkt sehen und es entsteht eine fast schon perverse Symbiose zwischen Produkt und Ausdruck.

Ich möchte genau diese Symbiosen aus meinem Unterbewusstsein verbannen und dazu stelle ich die Quelle ab und versuche das in einer mir gewohnten Maßlosigkeit zu tun, was natürlich auch den Verzicht von Radio und Zeitschriften mit einbezieht. Werbeplakate sind die einzigen, die ich nicht alleine abstellen kann. Jetzt denkt ihr vielleicht zu Recht, die lebt ja hinterm Mond oder interessiert es sie gar nicht, was sonst noch auf der Welt passiert?

Natürlich lebe ich nicht ganz hinterm Mond und es ist mir auch nicht egal, was in der Welt passiert, aber ich ganz allein entscheide, was mich interessiert und dann suche ich mir selbst aus, welchen Quellen ich mich bediene. Durch Gespräche mit Menschen in meiner Umgebung erfahre ich immer wieder Eckdaten, ohne dabei die grausigen Bilder impliziert zu bekommen, die uns die Tagesschau in ihrer theoretischen freien Berichterstattung täglich vor Augen führt. Wohl vorsätzlich wird eine Vielzahl von Fakten und Meinungen ignoriert oder verschwiegen, um die vorgefasste Zielrichtung nicht zu erschüttern.

Was bedeutet das denn nun für uns in der Praxis? Wer die Nachrichten im Fernsehen schaut bekommt nicht nur Eckdaten, sondern auch eine vorgefertigte Meinung in Bildern gefasst, die oft dazu auch noch so grausam sind, dass sie uns bis in den Schlaf begleiten. Durch meine Idee das Weltgeschehen aus Gesprächen in meiner Umwelt zu erfahren, steht es mir nun frei ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und evtl auch aktiv mit einzugreifen, sofern es mir möglich ist. Es verschafft mir ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit von Gedanken und Problemen, die ich nicht verhindern oder verändern kann, nur weil es mir das Fernsehen so suggeriert. Im schlimmsten Fall entfache ich noch Wut auf etwas oder auf jene, die in Wahrheit vielleicht die Opfer sind, nur weil ich sie nicht angehört habe. Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich unterschiedliche Parteien via youtube oder eigenen Artikeln näher zu bringen.

Und wenn es mich nach einem Film durstet, der mich berieseln darf, dann gibt es die guten alten DVDs, die weder Werbung noch Nachrichten enthalten. Die Welt kann ich nicht ändern, aber ich kann mich selbst ändern.

Der Verzicht von Fernsehgerät und öffentlicher “unabhängiger” Berichterstattung haben mich auf angenehme Art und Weise bereichert und geben mir die Freiheit, eine eigene Meinung zu bilden und auch aktiv einzugreifen. Lediglich die Lüge, die öffentlichen Sender in ihrer “freien und unabhängigen” Berichtserstattung finanziell zu unterstützen, bleibt auch von mir unangetastet.

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

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