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Wie das Reisen mit Kleinkind in die USA entspannt wird

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Wie das Reisen mit Kleinkind in die USA entspannt wird

Ihr wolltet schon immer Mal über den großen Teich fliegen, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten und habt euch gefragt, wie sich so eine Reise mit Kind vereinbaren lässt, dann seid ihr bei diesem Artikel genau richtig. Ich habe mal die wichtigsten Dinge zur Vorbereitung und Reise selbst zusammen gestellt.

Nützliche Tipps zu Mentalität und Gegebenheiten

  • Am wichtigsten ist der gültige Reisepass und die Beantragung von ESTA im Netz, das ist aber niemals ein Garant für den Durchlass bei der Passkontrolle, denn wie wir alle wissen, wurden die Bedingungen extrem verschärft seit dem 11.September. Da aber niemand von uns etwas Böses im Schilde führt, achtet streng darauf, dass ihr weder im Formular, noch an der Passkontrolle etwas äußert, welches einen bösen Verdacht aufkommen lässt. Ich selbst wurde mit dem Vorwurf der Kindesentführung konfrontiert.
  • Auslandskrankenschutz ist besonders wichtig, vor allem mit kleinen Kindern, ich war für drei Monate drüben und musste eine Langzeitversicherung abschließen für den Zeitraum, ich kann an dieser Stelle den ADAC oder die Hanse Merkur empfehlen. Die Arztkosten in Amerika sind gigantisch hoch.
  • Für den Langstreckenflug nehmt am besten ein kleines Spiele- und Lesetäschchen mit. Ein Nachtflug erhöht die Chancen, dass die Kleinen schlafen, dies evtl auch im Bettchen der Airline auf den begehrten Mutter-Kind-Plätzen, die unbedingt im Vorwege gebucht werden sollten. Siehe dazu auch meinen Beitrag zum Fernreisen mit Kleinkindern.
  • Dinge, die für Babys und Kinder gefährlich sein könnten, wie zB. das berühmte Überaschungsei, lasst lieber zu Hause. Die Staaten mögen zwar ein extrem liberales Waffengesetz haben, sind aber in der Fürsorge und Angst um die Kleinsten sehr konservativ und die Möglichkeit alles und jeden verklagen zu können, schürt diese Angst noch zusätzlich. Kind im Auto lassen nach dem Tanken oder ohne Aufsicht 50 Meter vorweg laufen lassen, löst bei vielen Amis Sorgen und Ängste aus.
  • Wer sich ein Auto mieten will, darf nicht vergessen, sich vorab beim Verkehrsamt den internationalen Führerschein zu beantragen und auch über die gewählte Versicherung sollte man sich Gedanken machen, da die meisten Amerikaner unterversichert sind und ein evtl verschuldeter Unfall mal schnell zur totalen Mittellosigkeit führen kann. Schaut einfach mal nach wie da die Konditionen sind. Ein Roadtrip ist auch mit Kleinkind möglich, plant viele Pausen ein und nutzt den Mittagsschlaf für den Löwenanteil der Strecke, aber niemals zu schnell fahren, darauf wartet die Polizei nur an jeder Ecke.
  • Die Städte lassen sich gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen und auch der Fernbusverkehr boomt in Amerika und es ist nicht selten, dass man für ein oder zwei Dollar von New York nach Philadelphia kommt. Verlässt man jedoch die großen Städte, kommt man ohne Auto, Motorrad oder Fahrrad nicht weit.
  • Das Leben in Amerika ist teuer, wenn man sich gesund ernähren will. Ein Salat kostet dreimal soviel wie ein Burger und höchstwahrscheinlich ist er durch den Einsatz von vielen Pestiziden genauso belastet. Es gilt also, am besten selber Essen zubereiten oder sich dem System des Fastfood Riesen beugen. Abseits der Großstädte gibt es oft Farmersmärkte, wo es auch gute Chancen gibt, einen Bio Bauern anzutreffen.
  • In Restaurants werden Kinder immer wie Könige behandelt. Sie bekommen etwas zum ausmalen, um die Wartezeit zu überbrücken und erhalten auch oft das erste Essen und es stört sich niemand daran, wenn es mal lauter zugeht.
  • Günstige Unterkünfte gibt es über sogenannte Hotelvoucher, die relativ flexibel einsetzbar sind oder ihr macht es einfach wie ich und couchsurft, auch mit Kind.
  • Die National- und Stateparks sind immer ein Besuch wert, vor allem mit Kindern. In den meisten kann man auch auf den sogenannten Campgrounds zelten. Wer länger als vier Wochen durch die Staaten reist, sollte über eine Jahreskarte(ca.80$) nachdenken, das rentiert sich oft, da man jeden Eintritt mit 5-7 Dollars bezahlt.
  • Große Themenparks muss bitte jeder selbst entscheiden, aber ich persönlich denke nicht, dass sie das Geld mit kleinen Kindern wert sind, oft haben die großen Parks einen eigenen kleinen Ortskern, wie zB Disney Downtown, die sich für einen Halbtagesausflug mit den Kleinsten auch lohnen. Die Children´s Museums dagegen sind ein absolutes Muss und jeden Cent wert. Auch die vielen Zoos können sich sehen lassen. Nationalparks sind hingegen immer ein Besuch wert.
  • Amerikanische Kinder wachsen größtenteils im Konsummeer und der Zeit der Digitalisierung auf, nicht selten sieht man vor dem Fernseher geparkte Babys oder Kleinkinder, während die Mutter ihren Pflichten als Hausfrau nachkommt. Es gibt hier auch keine Elternzeit wie wir sie kennen, die meisten Frauen beginnen rasch wieder zu arbeiten, um das Einkommen zu sichern und geben die Kinder dann in die Fremdbetreeung.
  • Der amerikanische Durchschnittsbürger hat mehr als nur einen Job, genießt aber dafür die wenige Freizeit in vollen Zügen, man sollte dem so oft wie möglich folgen.
  • Ein letztes Wort zur Mentalität, die Amerikaner liebt man oder nicht. Die für viele gefühlte aufgesetzte Freundlichkeit ist Teil der Kultur und es steht kein böser oder falscher Gedanke dahinter. Man sagt sich viel öfter und schneller, wie lieb man sich hat, ohne dass es den gleichen tiefen Sinn hat wie hierzulande. In Amerika ist alles größer und pompöser als wir es gewohnt sind. Es gibt einen großen Nationalstolz und fast jeder hat einen Bezug zur Kirche, die sich in vielfältigster Form am Gemeinwohl beteiligt. Wer die Zeit findet, sollte mal zu einem Gottesdienst gehen, der oft nicht in Kirchengebäuden, wie wir sie kennen, stattfindet.

Hast du noch weitere Tipps wie das Reisen mit Kleinkind in die USA entspannt wird? Hinterlasse gern ein Kommentar und erzähl deine ganz eigene Geschichte zu dem Thema, gerne auch in einem Gastbeitrag.

Falls du auch alleine mit Kind/ern reisen möchtest und/oder dich nicht ganz traust, weil dich Ängste plagen, könnte dieser Artikel zum Thema alleine reisen mit Kind vielleicht auch für dich interessant sein.

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

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