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Schafft sich der Hamburger CSD selbst ab?

Stephi23 comments3360 views

Warum wird es eigentlich wirklich bunt beim CSD?

Heute beschäftige ich mich mal anlässlich der Pride Week in Hamburg mit einem ganz anderen Thema als ich es sonst tue. Ich bin für Freiheit in allen Formen und genau dies vermittle ich auch meinem Sohn und allen, die es wissen wollen. Der Christopher Street Day, kurz CSD, ist eine “Veranstaltung”, die Tradition hat.  Ein Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern. Doch warum gibt es überhaupt in fast jeder Stadt diese Paraden? Was hat es genau damit auf sich und wo liegt der Ursprung? Warum laufen 10.000de in Hamburg wieder kommendes Wochenende bunt gekleidet und verkleidet, gut gelaunt und beschwipst durch die Innenstadt?

Ich möchte in diesem Beitrag einmal ein paar Dinge aufgreifen, die dich zum Nachdenken anregen sollen. Welche Schlüsse du am Ende für dich daraus ziehst, das möchte ich dir auf keinen Fall vorschreiben, aber manchmal tut es ganz gut den CSD auch mal von einer anderen Sichtweise zu betrachten.

Christopher Street Day, wie alles begann…

Woher kommt der CSD überhaupt? Der CSD hat seinen Ursprung in Amerika. In den 60er Jahren gab es immer wieder Razzien in einschlägigen Bars und andere Sanktionsmaßnahmen, um die Kreise der Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten möglichst klein und unbekannt zu halten. 1969 gab es in einer New Yorker Bar in der Christopher Street den ersten großen Aufstand und es folgten tagelange Straßenschlachten und Demonstrationen gegen die gesellschaftliche Diskriminierung. In Gedanken an diesen letzten Samstag im Juni gibt es weltweit jedes Jahr Veranstaltungen, die an das Ereignis erinnern sollen und für die Gleichstellung von Homosexuellen und anderen Minderheiten demonstrieren.

Was einst politisch begann…

Ich gestehe, ich besuche den Hamburger CSD schon seit vielen Jahren und habe ihn vor ein paar Jahren noch als eine feucht-fröhliche Veranstaltung gesehen, auf der es darum geht, sich zu betrinken, zu tanzen, zu feiern und wild und bunt zu sein. Ja, und irgendwie geht es ja auch um Provokation. Der politische Hintergrund war mir zwar nicht fremd, aber hatte für mich einen eher untergeordneten Hintergrund. Politik? Das ist eher was für die Anderen, aber über die Jahre haben sich meine Ansichten geändert. Umso schockierter bin ich, dass vielleicht genau solche Leute wie ich es einmal war, die Veranstaltung zu einem kommerziellen Tag der Eventmanager gemacht hat. Wie kann ich dem nun entgegen wirken? Und ist das überhaupt gewollt?

Die Vermarktung einer vermeintlichen Demonstration…

Eine Demonstration im eigentlichen Sinne war der CSD in Hamburg ja noch nie gewesen, aber eine bunte Parade wie der Hamburger Schlagermove sollte es dann bitte doch nicht sein. Die Frage, die sich mir stellt ist, wo liegt das Ziel der Veranstalter? Heutzutage läuft einfach vieles über die Vermarktung und je mehr Geld da reinfließt, desto populärer wird das am Ende. Bei der Vermarktung werden viele Faktoren, wie Zielgruppe und andere Aspekte der Werbung mit einbezogen und somit natürlich auch ein Ziel festgelegt und es soll in jedem Fall Umsatz generiert werden. AHOI Events hat es sich zur Aufgabe gemacht, den CSD in Hamburg seit einigen Jahren zu vermarkten und damit am Ende auch Gewinn zu erzielen. Für ein Musiktruck gilt die Regel maximal 50 % Werbung. Das klingt in erster Linie eigentlich gar nicht so verkehrt, aber was bedeutet das eigentlich zwischen den Zeilen für die Mitwirkenden und die Teilnehmer?

Was das Marketing für die Zielgruppe bedeutet…

Umsatz generieren will jeder Unternehmer, aber was bedeutet das eigentlich für die Besucher des CSDs? Ich kann mich erinnern vor einigen Jahren wurden die Paraden in Hamburg in erster Linie von politischen und sozialgeprägten Vereinen dominiert, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gesellschaftliche Diskriminierung zu beseitigen. Es gab einen oder zwei große Musiktrucks, gefolgt von vielen kleineren und war bei weiten nicht so groß und professionell aufgezogen wie heute. Hatten wir dadurch weniger Spaß? Schaut man sich heute eine solche Parade an, fallen mir sofort große Trucks ein mit Werbebannern, in die sich die Sponsoren einkaufen, laute Musik, halb nackte GoGo´s, die die Stimmung anheizen sollen. Ist es tatsächlich in unserer heutigen Gesellschaft nur nach dem Motto “laut und groß” möglich, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken und wieviel Aufmerksamkeit kann dann am Ende eigentlich noch dem politischen Thema gewidmet werden und was brauchst du, damit du dich für etwas einsetzt?

Was eine Stadt ohne große Veranstalter macht…

Berlin zeigte im Jahr 2014 mit gleich drei Paraden, Flagge. Der Grund darin lag in erster Linie in dem fehlenden Budget, weil der Hauptveranstalter Berliner CSD eV. die Veranstaltung in Stonewell (New Yorker Ursprungskneipe) umtaufen wollte und über Gelder, die der Verein dann über Lizenzgebühren der Teilnehmer wieder reinbekommen wollte, den CSD finanzieren wollte. Diese Idee führte jedoch zu Unstimmigkeiten und es entstanden drei kleinere Paraden statt einer großen.

Was das Marketing für die Mitwirkenden bedeutet…

Eine große Veranstaltung wie der CSD kann nicht nur über den großen Veranstalter und der Zielgruppe stattfinden, deshalb gibt es die Mitwirkenden. In klassischen Demonstrationen sind das genau die Menschen, die helfen, eine Botschaft an die Masse zu richten und sie tun es ehrenamtlich und machen dadurch auch auf ihre eigenen Interessen aufmerksam. Bei einer Massenveranstaltung, die von einer großen Eventagentur geleitet wird, sieht das allerdings anders aus. Es geht meiner Meinung nach nicht mehr darum, wer die wichtigeren Themen hat oder die wertvollere Botschaft vermitteln will, heute zählt oft nur der Faktor GELD. Wer viel zahlt und somit Umsatz generiert, bekommt einen lukrativen Bereich zum Werben. Wer nichts zahlt, bekommt am Ende auch keinen Platz auf Flyern oder ähnliches und so passiert es, dass zB einige Veranstaltungen gar nicht gelistet werden, weil die Mitwirkenden entweder das Geld nicht haben oder es nicht zahlen wollen. Ich will das nicht verurteilen, denn so funktioniert nun mal die freie Marktwirtschaft, aber fraglich ist schon, inwieweit diese Form des Marketings für eine Veranstaltung mit politischen Ursprung angewendet werden sollte. Zählt am Ende denn wirklich, es darf nur auf sich aufmerksam gemacht werden, wenn du auch Geld in den Topf schmeißt?

Mein persönliches Fazit…

Sozial engagierte Vereine und Parteien, die sich zur Gleichstellung von Homosexuellen und Transgendern einsetzen oder gegen Diskriminierung kämpfen, haben meiner Meinung nach längst eine untergeordnete Rolle gefunden. Im Vordergrund stehen die Veranstalter, die Clubs, die für ihre Parties werben und verschiedene Konzerne, die ihre Waren an das Volk bringen wollen. Die wirklich wichtigen Themen an den Besuchern vorbei. Warum das nun so ist, kann man von zweierlei Seiten betrachten. Zum einen zielt natürlich genau das Konzept von Eventfirmen darauf ab, möglichst viel Umsatz zu generieren. Das funktioniert aber nicht mit langen politischen Kundgebungen oder sozialen Projekten, die mitunter kostenfrei genutzt werden. Zum anderen liegt es natürlich auch an den Besuchern, die -genau wie ich noch vor Jahren- in erster Linie eine wilde Party feiern wollen und Politik lieber in die Hände von Menschen legen, die sich besser damit auskennen. Kann es wirklich sein, dass unser Interesse nur über ein buntes Bühnenprogramm gefangen wird? Wie schaffen wir es denn gemeinsam, für mehr Aktzeptanz von Randgruppen zu sorgen?

Bunt feiern und politisch informieren…

Ja, der CSD dient auch zur Provokation und jeder soll sich gerade auf einer solchen Veranstaltung frei fühlen und damit die Passanten schockieren und fesseln, aber vielleicht sollte aus genau dieser bunten Parade wieder mehr eine Art Aufklärung für die Unwissenden resultieren. Denn eins ist doch wohl klar, die bunten Teilnehmer der Parade bleiben auf ewig die Exoten der Gesellschaft, wenn der CSD weiter in diesem Maß umsatzorientiert stattfindet. Warum also nicht mal bei der Kundgebung hinhören und Botschaften verbreiten? Wir sprechen immer von Gleichstellung, aber was tut jeder Einzelne dafür? Ich denke, durch unser Handeln und unser Verhalten können wir oft mehr erreichen und NEIN, der CSD gehört nicht abgeschafft, aber eine Revolution täte ihm mal ganz gut. Jeder Einzelne kann dazu beitragen durch hinhören und weitergeben, durch Integration und Tolleranz. Weniger Kommerz und mehr Ursprung ist meine persönliche Forderung.

Was ist deine Forderung und was sind deine Gedanken nach dem Lesen?

 

Ich verlinke hier noch die After Pride Veranstaltungen:

Die offizielle CSD Party findet im Edelfettwerk statt.

Die Alpha-Girls starten in erster Linie für die Mädels im Hühnerposten am Hauptbahnhof die Party nach der Parade.

Die Wunderbar ist eine kleine aber feine Schwulenbar in der Talstraße.

Auf 80er Musik darf man sich unter den Dächern des Thalia Theaters im Nachtasyl.

Im Hamburger Rathaus gibt es die Party im Parlament.

Toms Saloon öffnet seine Pforten am Pulverteich für Männer UND Frauen.

Wer noch weitere Tipps hat, hinterlasst gerne ein Kommentar.

 

Programmlinks auf Hamburg.de, Mopo, Hamburg Pride und Queer.de

Nachträgliche Anmerkung: Natürlich handelt es sich hierbei um meine subjektive Meinung und ich freue mich darüber, dass das Thema eine so rege Diskussion erzeugt.

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

23 Comments

  1. Woher stammen die Informationen aus dem Kommentar? Wo ist die Auseinandersetzung mit dem politischen Programm der Pride Week, dass von Sonntag bis Donnerstag im Pride House (einzigartig in Deutschland) stattfindet? Und, und das vor allem: Welche Rolle spielt der Meinung der Verfasserin der Verein Hamburg Pride, der die Demonstration, auf die lediglich Bezug genommen wird, anmeldet? Das ist bicht Ahoi Events.

  2. Der Blogeintrag zeigt eine subjektive Sicht der Dinge, das ist völlig legitim. Gleichwohl: Ein wenig mehr Recherche hätte dem Beitrag gut getan. Ich weiß, dass man an Blogger nicht zwingend journalistische Maßstäbe anlegen soll. Aber zur Recherche hätte es vielleicht auch gehört, einmal mit den Veranstaltern selbst zu sprechen. Veranstalter der politischen CSD-Parade des HAMBURG PRIDE am Samstag ist keine Event-Agentur, sondern der Hamburg Pride e.V.. Da wir rein ehrenamtlich tätig sind und eine Veranstaltung dieser Größenordnung rein ehrenamtlich nicht stemmen könnten, haben wir eine Agentur mit der Abwicklung beispielsweise des Straßenfestes beauftragt, aber auch mit der Abwicklung der Anmeldungen für die politische Parade, die gleichwohl unter unserer Regie läuft.

    Von den knapp 50 Anmeldungen für die Parade haben 35 der Fußgruppen, Trucks, LKWs etc. einen eindeutigen, nicht-kommerziellen Hintergrund: Darunter ist Hamburg Pride ebenso zu finden wie Menschenrechtsgruppen, andere Vereine, Parteien, Initiativen etc. Hinzu kommen drei Unternehmen mit ihren LGBT-Gruppierungen, div. private Gruppen, ein kommerzieller Radio-Sender (der gleichzeitig Sponsor ist und z.B. die Kurz-Kundgebung in der Mönckebergstraße überträgt) sowie einige wenige kommerzielle Unternehmen, die aber eben auch dazu angehalten sind, Botschaften zu transportieren, die etwas mit dem CSD und dessen Inhalten zu tun haben.

    Auf die weiteren inhaltlichen Fehler des Beitrages möchte ich hier nicht eingehen, nur soviel: Der CSD ist weit mehr als nur die Parade am Samstag, wie die zahlreichen, teilweise überfüllten Veranstaltungen im Pride House zeigen. Und er steht unter einem politischen Motto, hinter dem sich die TeilnehmerInnen versammeln. Man kann darüber streiten, ob die politischen Botschaften sinnvoll umgesetzt werden, man kann geteilter Meinung sein, ob sie von den Medien angemessen aufgegriffen werden. Das liegt aber alles nur teilweise in unserer Hand als Veranstalter.

    Dass beim CSD auch Geld verdient werden muss (und das ist dann der kommerzielle Aspekt, der hier so in der Kritik steht), liegt auf der Hand. Erstens verursacht die Veranstaltung (auch die Demonstration) erhebliche Kosten. Und zweitens ermöglicht es uns erst das Geldverdienen, der Community Einrichtungen wie das Pride House eine Woche lang kostenlos bereitzustellen, ein umfangreiches Pride Magazin zu erstellen, das weit mehr ist als nur ein Programmheft, Aktivisten aus Hamburgs Partnerstadt Dareassalem in Tansania (wo Homosexuelle verfolgt werden) zur Pride Week nach Hamburg einzuladen, wie es in diesem Jahr geschehen ist – und vieles andere mehr. Wie gesagt: Der CSD ist mehr als die Demonstration am Samstag. Das erzählen und erklären wir auch allen gerne, die es hören möchten. Nur fragen muss man uns halt.

    Stefan Mielchen
    Erster Vorsitzender Hamburg Pride e.V.

    1. Sehr geehrter Herr Mielchen,
      ich danke sehr für die umfangreiche Erläuterungen und ja, natürlich bezieht sich mein Bericht auf eine subjektive Meinung. Die Frage stellt sich nun, welches Denken ich verändern möchte. Ich bin eine der Teilnehmenden, jedes Jahr aufs Neue und habe mir einmal meine Gedanken ganz speziell zum Thema gemacht. In erster Linie ging es mir in dem Beitrag um die Parade, den Ursprung und den Sinn und dass sich diese nicht von allein finanzieren lässt, liegt auf der Hand und ich habe auch ausdrücklich geschrieben, dass ich das nicht verurteilen möchte. Aber letztlich sitzen wir alle in einem Boot. Vor allem die Teilnehmer sollten durch diesen Beitrag sich ein wenig von dem bunten Treiben distanzieren und mehr auf politische Botschaften achten, das geht besonders aus meinem letzten Absatz hervor.

    2. Ich glaube nicht das die Verfasserin die Arbeit von Hamburg Pride in Frage stellen wollte, sondern eher ein Umdenken bei den Besuchern erreichen mag.
      Mal ehrlich – wieviel Prozent der Besucher der Parade kennen das diesjährige Motto? Eine Umfrage diesbezüglich wäre interessant!
      Letztendlich kennen doch 80% nur die Parade eines CSD, egal in welcher Stadt, und was wird dort Hauptsächlich nach außen getragen? Die Homosexuellen können so toll feiern, sich verkleiden und alle sehen sooo toll aus. Die jungen Szenemenschen haben in der Regel nur ein Ziel am CSD Wochenende: Party!

      Party ist gut und feiern verbindet, aber bitte mit mehr gemeinnützigen Hintergrund!

      1. Ich danke dir Chris, denn genau das war meine Botschaft. Eine Umfrage wäre in der Tat interessant, aber das würde vielleicht auf meinem Blog zuweit vom Thema abschweifen. Vielleicht mag sich ja ein anderer Blog oder eine Webseite deiner Idee bedienen. Das Ergebnis wäre in jedem Fall sehr interessant.

    3. Eine solch ausführliche Erklärung wäre doch mal ein super Anfang seitens der Veranstalter zum Thema Aufklärung. Ich als Teilnehmer habe von alledem gar nichts gewusst und gehe wegen der lauten Musik und der schrillen Kostüme hin.
      Ich finde es aber sehr gut, dass Hamburg Pride diese Stellungnahme geschrieben hat und ich jetzt mehr weiß.

  3. AKZEPTANZ IST SCHULREIF – deshalb feiern wir „A night for sports, tolerance and love“.
    Jungs und Mädels, ihr seid eingeladen die Party vom Startschuss CSD Truck powered by Toms Saloon weiter zu feiern!
    Im Club 25, Kleiner Pulverteich 25, HH St. Georg geht es ab 22:00 Uhr weiter! Geiler Sound, Live DJ und coole Drinks plus freier Eintritt für alle Truck-Gäste sowie Startschuss Mitglieder.
    Alle anderen erhalten Tickets im VVK bei Brunos und im Toms Saloon für 6EUR oder 8 EUR an der Abendkasse.
    Kein Dresscode, Männer UND Frauen sind willkommen.
    Happy pride!

  4. Hallo Steffi,
    ich bin ehrlich und gebe zu, dass ich bislang immer zu den gaffern am Rand zählte. Ich habe mir weder Gedanken zu den Hintergründen,noch zu den Menschen gemacht. Für mich waren es einfach nur die total verrückt gekleideten Homosexuellen, die ich gern bewundert habe. Ich danke dir für ein wenig Hintergrundwissen und auch wenn es keine journalistische Recherche gab, gilt doch noch immer das Gesetz der freien Meinungsäußerung und wer weiß, vielleicht demonstriere ich am Samstag einfach mal mit.
    Nadine

    1. Hallo Nadine,
      wenn ich mit meinen Beitrag Menschen wie dich erreicht habe, kann ich ja gar nicht so vielfalsch gemacht haben.Ich danke dir für dein Feedback und freue mich, wenn du mir hilfst auch anderen Menschen eine andere Sichtweise vorzustellen.

  5. Hach ja…..da ist es wieder das altbekannte Bloggerproblem. Da meint jemand schreiben zu können (Rechtschreibung) und zwängt uns ungefragt seine Meinung auf, dazu scheinbar noch schlecht recherchiert. Ich gehhör zu denjenigen die guten Journalismus bevorzugen…Bleibt die Frage wo Frau den findet. In Blogs jedenfalls nicht.

    1. Liebe Pia,
      ich danke dir für dein Feedback, denn nach meiner Auffassung zählt tatsächlich jede Meinung. Ob du meine persönliche Meinung jetzt als sinnig oder unsinnig empfindest, überlasse ich am Ende dir. Fakt ist jedoch, ob ungefragt oder gefragt, du hast dich zu meinen BLOGbeitrag verirrt und das auch ohne ein journalistisches Fundament. Was hat dich also am Ende dazu verleitet, dich von dem guten Journalismus zu entfernen?

  6. Ich finde die Diskussion hier sehr interessant und kann nur sagen, ob nun gut recherchiert oder nicht, die Verfasserin hat hier alles richtig gemacht, um Aufsehen zu erregen. Was genau die Kernbotschaft ist, ob nun der Kommerz oder das mangelnde politische Interesses der Besucher kritisiert wird, kann ich auch nicht ganz raus filtern. Aber nicht ausreichend recherchierte Artikel und provozierende Überschriften kennen wir so gar aus einschlägigen Tageszeitungen und da funktioniert es eben so gut. Wahrscheinlich war das Ausmaß am Ende nicht mal gewollt.
    Noch interessanter finde ich allerdings, dass es gleich im Kommentar zu einer umfangreichen Stellungnahme kommt. Vielleicht wäre genau ein solches Kommentar auf der Startseite von Hamburg Pride wirkungsvoll?

    1. In der Tat war mir das Ausmaß nicht bewusst, aber ich betrachte es mal als eine außerordentlich spannende Erfahrung. Die Kernaussage meines Beitrags liegt in beiden Aussagen, die sich meiner Meinung nach ergänzen. Zum einen ist da das mangelnde politische Interesse bei einem Teil der Besucher und zum anderen der stetig steigende kommerzielle Hintergrund. Die Frage ist nun, was war eigentlich zuerst da?

  7. Liebe Steffi, hier geht es ja richtig rund. Ich muss ehrlich sagen dass ich alle deine Blogbeiträge lese und dies heute tatsächlich mal ein neues Thema ist, dass mir als solches unbekannt war. Vielen Dank hierfür für die Aufklärung. Eines möchte ich aber dennoch loswerden: du hast den Puls getroffen, es wird diskutiert, verschiedenste Ansichten vertreten und somit bekommt es die Aufmerksamkeit, die du erreichen wolltest. Freu mich auch mal über solche Beiträge von dir. Super Bericht, danke

    1. Ich freue mich riesig über Feedback treuer Leser. Denn es war wirklich mal ein Thema, mit dem ich mich zumindest auf meinem Blog noch nicht beschäftigt habe. Danke für dein Kommentar

  8. Hallo Steffi

    Alle Veranstaltungen sind doch basiert auf Werbung – da macht der CSD keine Ausnahme – danke für deinen Mut da offene und direkte Worte zu finden und auszuschreiben!

    1. Oh ja, Line,
      du hast total recht mit deinen Worten. Auf der einen Seite ist es ja auch total super, aber auf der anderen Seite ist es doch wie mit Fernsehen. Vor lauter Werbepausen, vergisst man wieder umzuschalten und verliert den Anschluss 😉 Das ist im Übrigen einer der Gründe, weshalb wir den Fernseher verbannt haben.

  9. Die Kritik daran, dass der CSD doch so furchtbar “unpolitisch geworden” sei, gehört ja zur alljährlichen CSD-Folklore dazu. Wie berechtigt sie ist, möchte ich hier dahingestellt lassen (zumal das von CSD zu CSD unterschiedlich ist), aber ich habe einen einfachen Tip für alle, die so gern dieser Kritik frönen:

    Ein bisschen Kleingeld für eine große Pappe, einen Besenstiel, drei Nägel und einen fetten Stift und ein halbes Stündchen Zeit reichen aus, um mit einer eigenen witzigen oder einfach nur markanten Parole mitzulaufen und genau das in die Parade einzubringen, was man wichtig findet. Da ist die kritische Energie prima kanalisiert, und man fühlt sich hinterher besser, als wenn man nur gemotzt hat. Flösse ebenso viel Energie in solche kleinen Einzel-Kundgebungen wie in die Kritik, dann wäre der CSD politischer als wir uns je träumen ließen.

    Nicht falsch verstehen: Ich finde Kritik wichtig und motze selbst unfassbar gern. Aber es ist eine gute Sache, wenn man parallel dazu auch etwas Konstruktives tut, um das Kritisierte zu verbessern. Ich spreche aus Erfahrung. 🙂

    1. Ich geb dir vollkommen recht damit und genau das wollte ich auch bezwecken, ein verändertes Denken und Handeln. Ich habe in meinem Beitrag den Hamburger CSD angesprochen, den ich seit mehreren Jahren selber besuche und auch ich habe mich nicht besonders zu politischen Dingen hinreißen lassen. Genau deswegen habe ich meine Gedanken dazu einmal zusammen gefasst, die weniger “Motzparolen” als “Sichtweisenveränderung” darstellen sollen, vor allem bei den Besuchern der Parade. Was nun wer am Ende daraus zieht, kann und will ich nicht beeinflussen, aber wenn ich nur einen Menschen eine andere Sichtweise näher gebracht habe, habe ich mein Ziel erreicht. Wenn tatsächlich dann noch welche aktiv werden, ist es mehr als nur gelungen. Am Ende war es hier nur meine persönliche Meinung, die ich teile und wer weiß, welche Ausläufer allein die rege Diskussion auf meinem Post hat?
      Vielen Dank für dein Kommentar dazu 🙂

  10. Ich muß gestehen, ich war diejenige, die bei der Kundgebung immer die Toilette aufgesucht hat, weil die Parade für mich eben doch nur eine Party ist. Ich werde übermorgen mal anhalten und zuhören. Der Post und die Diskussion hat mich ein wenig angeschupst.

  11. Ich schreib jetzt mal anonym, weil mir etwas ähnliches auch grad selbst geschehen ist und ich nun froh bin, dass Ruhe ist. Der Versuch, politische Themen auseinander zu nehmen, endet für den Blogger oft mit mehr Aufmerksamkeit als gewollt. Wir Blogger tun zwar unsere Meinung kund, aber wenn es um solch komplexe Themen geht, sollte man es dem Rest der Zuschauer und Leser lieber gleich tun und einfach schweigen. Das erspart vieles. Ich hoffe sehr, dass der Trubel so schnell vorbei ist für dich wie er angefangen hat 😉

  12. was für eine Diskussion einfach toll wie verschieden Menschen sind.Mir persönlich gefällt der Beitrag von Steffi und er hat alle Aufmerksmkeit verdient.

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