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Blogger für Flüchtlinge

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Blogger für Flüchtlinge

Blogger für Flüchtlinge, mein Beitrag

Eigentlich sollte heute ein ganz anderer Post erscheinen. Aber gestern bin ich auf die Aktion “Blogger für Flüchtlinge” auf betterplace.org gestoßen und möchte durch diesen Post auf die Aktion aufmerksam machen. Sicher verfolgst du das ganze Treiben der aktuellen Flüchtlingslage in Deutschland auch in den Medien und schüttelst teils beschämt und teils fassungslos deinen Kopf?! Was sich wie ein schlechter Film anhört, ist für viele Flüchtlinge die bittere Wahrheit. Es wird Zeit, dass wir offen darüber sprechen.

Worum geht es in der Aktion Blogger für Flüchtlinge?

Was gerade in Deutschland passiert, lässt sich mancherorts kaum in Worte fassen. Einige Menschen mögen die Augen davor verschliessen, andere packen fleissig mit an und wir Blogger wollen zudem das Thema publik machen. Blogger für Flüchtlinge ist eine Aktion, die zum Spenden aufruft, die die Ernsthaftigkeit des Themas verdeutlichen soll, die uns alle daran erinnern soll, dass wir nur gemeinsam stark sind, die das Herz wieder an den richtigen Fleck rücken soll, die uns verbinden soll und die Grenzen aufreißen soll. Bitte nimm das Thema Flüchtlingshilfe ernst und verbreite es. Hilf damit, unseren Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen.

Was wäre, wenn du nicht du wärst?

Hast du dich auch schon mal gefragt, wie dein Leben wohl verlaufen würde, wenn du in einem anderen Land, in einem anderen Körper oder einfach nur unter anderen Verhältnissen geboren wärst? In diesem Video kannst du es einmal verdeutlicht sehen.

Ich bin auf meinen bisherigen Reisen schon oft mit Armut konfrontiert wurden, was schlimm genug für mich war, aber ich möchte mir nicht ansatzweise vorstellen, was diese Menschen in Syrien erlebt haben.

Hast du dich schon einmal gefragt, wie es sich wohl anfühlen mag, wenn dein Haus zerstört ist, deine Eltern nicht zurück kehren, deine Tochter beim Spielen ein Bein verliert, deine große Liebe hin gerichtet wird? Hast du dich schon einmal gefragt, wie es wohl sein mag, wenn du vor Angst nicht mehr schlafen kannst, du nichts zu essen hast, du terroristischer Willkür zum Opfer fällst?

Wie mag das wohl sein und was würde es mit dir machen? Und dann bekommst du die Chance, dem Krieg zu entkommen, eng gedrängt schipperst du tagelang auf dem Ozean, um dem Terror zu entkommen. Dein Körper hält all diese Strapazen aus und nach tagelangem Hungern und Dursten erreichst du dein Ziel, du bist frei, du hast es geschafft, alles scheint vorbei.

Nein! Es ist noch nicht vorbei.

Das neue Land, in dem du Zuflucht suchst, Zuflucht, weil du verfolgt wirst, weil es Menschen gibt, die es auf dein Leben abgesehen haben, das neue Land verweigert dir die Freiheit. Warum? Weil du nicht dazu gehörst, weil du eine andere Sprache sprichst, weil du eine andere Nationalität hast.

Statt dir zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen, sperrt man dich buchstäblich ein mit anderen Flüchtlingen, die dem Tod entkommen sind, in einen abgegrenzten Bereich, so klein und unwürdig, dass du auf den Boden schlafen musst, kein Dach über den Kopf hast, keine Matratze und nachts, wenn alles still ist, hörst du sie wieder, die Bomben und Kanonenhagel, die dich verfolgt haben und du hast Angst. Du möchtest es jemand erzählen, aber dein bester Freund ist bei einem Selbstmordattentat gestorben und für deine Frau musst du stark sein, die Kinder sollen deine Tränen nicht sehen.

Du willst es vergessen, alles was passiert ist, einfach vergessen. Es soll voran gehen, aber man lässt dich nicht und dann zu guter Letzt steht einer vor dir, dessen Bildung weit unter deiner liegt, dessen Mitgefühl und Herzlichkeit in der Kindheit verloren gegangen ist und dieser jemand behauptet, er sei etwas besseres, er beschimpft dich, er verhöhnt deine Lieben, auch jene, die bereits im Himmel sind und er fordert dich auf zurück zu gehen, weil du ihm die Existenz nimmst, weil du ihm einen Job nimmst, den du nicht ausüben darfst, weil du ihm eine Wohnung nimmst, die du nicht beziehen darfst und weil du etwas aus dem Sozialtopf nimmst, was ihm zusteht. Ihm, der ein Dach über den Kopf hat, der ein Bett hat, der Essen und Trinken hat, der Freunde und Familie hier hat und vor allem, der nachts ruhig schlafen kann.

Und statt wütend zu sein und ihn zu verachten, fragst du dich, was ihm passiert ist, dass er solche Angst vor dir hat und du lässt ihn gewähren, dich zu verachten und wartest weiter geduldig auf deine Freiheit.

Was kannst du ändern?

Wie geht es dir jetzt, wenn du siehst und liest wie sich rassistische Parolen verbreiten? Verspürst du Wut und Traurigkeit? Oder gar Mitgefühl? Wie reagierst du auf solche Parolen? Ich sag dir was ich dazu denke. Es ist nicht richtig wütend zu sein, denn diese Menschen wissen es einfach nicht besser. Wenn wir etwas bewirken wollen, müssen wir sie dort abholen, wo sie stehen, um sie dahin zu führen, wo sie verstehen. Sie haben weder ein Gefühl für Leid noch für Nächstenliebe. Vermutlich ist ihnen selbst etwas widerfahren, was sie zu ängstlichen Wesen gemacht hat. Denn Angst ist der größte Auslöser für solche Parolen. Wenn die Menschen aber verstehen, dass sie keine Angst haben müssen, weder vor der Kultur noch vor einer Übervölkerung Deutschlands, wenn sie verstehen, dass wir durch eine gemeinsame Integration und durch helfende Hände etwas bewirken können, werden wir uns auch wieder auf Augenhöhe begegnen und das erste Mal erfahren, wieviel Leid in jeder dieser einzelnen Geschichten steckt.

Wir wollen was bewegen

Du musst jetzt nicht los laufen und die Welt verändern, aber du kannst helfen durch Aufklärung, feinde niemanden für seinen Meinung an, sondern versuche behutsam Mitgefühl und Verständnis zu wecken zu wecken, helfe, wenn du kannst in aktiven Gruppen oder spende einen Geldbetrag für Flüchtlingshilfen, aber vor allem verbreite deine Nächstenliebe und lass nicht zu, dass sie in Fremdenhass und rechten Parolen erstickt wird. Das Schlüsselwort ist Empathie.

Sei dabei und unterstütze die Aktion Blogger für Flüchtlinge

Auf Betterplace.org findest du weitere Informationen zu den einzelnen Spendenaufrufen und in den sozialen Netzwerken findest du jede Mende aktive Hilfsgruppen.

Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit  Nico LummaStevan PaulKarla Paul und Paul Huizing auf www.blogger-fuer-fluechtlinge.de.

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

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