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Plastikfrei leben. Was bedeutet das überhaupt?

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plastikfrei leben

Was bedeutet eigentlich plastikfrei leben?

Hast du dich schon mal umgesehen, jetzt in diesen Augenblick vielleicht, und auch wie ich erschreckend fest gestellt, wieviel Plastik dich umgibt? Warst du mal in anderen Ländern, wo es keine so guten Verbrennungsanlagen gibt wie wir sie haben und hast die Berge an Müll gesehen, die überall rum liegen? Plastikfrei leben? Was bedeutet das eigentlich im Alltag?

Hast du mal versucht plastikfrei zu leben?

Oder noch ganz was besonderes, hast du mal versucht, eine Woche ohne Verpackungen auszukommen? Seit einigen Wochen beschäftige ich mich nun mit dem Thema plastikfrei leben, sei es in Foren, auf Facebook Gruppen oder durch persönliche Gespräche. Auch die Bemühungen, fast ausschließlich verpackungsfrei auszukommen habe ich nun schon einige Wochen hinter mir. Von meinen Recherchen und Erlebnissen “plastikfrei leben” möchte ich einmal zusammenfassend berichten.

Warum willst du plastikfrei leben?

Anlass für mich zu diesem Experiment war der Film “addicted to plastic” , den ich am Ende auch verlinkt habe. Wenn du dich  entschließt, plastikfrei zu leben, musst du als allererstes deine Beweggründe dafür klären.

Willst du es machen, um die Welt vom Plastik zu befreien oder um dein eigenes Leben von Plastik zu befreien? Diese Differenzierung der Entscheidung ist wichtig, denn ich habe genau diese beiden Gruppen von Weltverbesserern kennen gelernt.

Wer die Welt von Plastik befreien will, der sollte fortan auf Verpackungen verzichten und auch versuchen alle Neuanschaffungen plastikfrei zu erstehen, sei es nun die Zahnbürste aus Bambus oder die Mülltüte aus Papier. Wer nun also sein Leben von Plastik befreien möchte, entledigt sich oft energisch von allem Plastik, um diese Dinge dann plastikfrei zu ersetzen, was jedoch dazu führt, und darüber denken die wenigsten nach, dass auch die Produktion und Lieferung von Bambuszahnbürsten oder Metallvorratsdosen nicht plastikfrei erfolgt und wieder neues Plastik produziert wird, was wir zwar nicht zu Gesicht bekommen, aber es ist nicht von der Hand zu weisen.

Ich persönlich habe mich für den ersten Weg entschieden, nämlich fortan so gut wie möglich, Verpackungen zu vermeiden und altes Plastik nicht einfach zu entsorgen, sondern so lange wie möglich zu verwenden oder weiter zu geben und erst bei einer Neuanschaffung die plastikfreie Version zu besorgen.

 

Wie sieht so ein plastikfreies Leben denn nun im Alltag aus?

Ganz ehrlich, es ist härter als ich es mir je vorgestellt habe und das obwohl ich ja eh schon zu 90% Rohköstler bin und dem Anschein nach keine Probleme haben sollte unverpacktes Obst und Gemüse zu erwerben, aber was ist denn mit meinen ach so geliebten Nüssen? Mit Samen und Importprodukten? Zahnpasta und Öle?

Lange zehrte ich von meinen Vorräten und gebe mich auch immer sehr liberal, wenn ich die Dinge nicht selbst gekauft habe. Frei nach dem Motto, was ich nicht weiß, juckt mich nicht. Aber ganz ehrlich, diese Art von Selbstbetrug befriedigt mich nicht mehr. Die Vorräte sind nun alle und mein Bewusstsein, auch keinen Unterschied bei anderen zu machen, ist viel klarer.

Der Weg ist das Ziel.

Wer also noch alles andere isst, wie Fleisch oder Käse, dem sei gesagt am wenigsten Unverständnis erhaltet ihr auf Wochenmärkten oder in Hofläden. Mit Nudeln und Reis wird es schon wieder etwas schwieriger. Oft haben die Pappverpackungen ein Sichtfenster aus Plastik. Wer meine anderen Artikel in der Rubrik Alltagsgeschichten bereits gelesen hat, der weiß, dass es für Shampoo und Co gute Alternativen gibt, die auch ohne Verpackung auskommen. Prinzipiell gibt es für fast alles eine plastikfreie Lösung, nur der Weg dahin ist nicht immer die Erfüllung und manchmal bedeutet das dann auch einfach zurück zum Ursprung zu kommen. Durch den bewussten Umgang mit den Dingen, zahlt man am Ende nicht mehr als noch zu plastikreichen Zeiten.

Fazit, ich bin noch lange nicht perfekt und mache auch hier und dort mal Ausnahmen, weil es so unglaublich schwer ist, aber ich kaufe mit deutlich mehr Bewusstsein ein und versuche eher auf etwas zu verzichten als es in einer plastikumwobenen Version zu erhalten. Wie seht ihr das? Könnt ihr euch vorstellen, auf Plastik zu verzichten? Welche Alternativen fallen euch dazu ein?

Über ein paar Kommentare zu dem Thema würde ich mich sehr freuen.

Weitere Links zum Thema plastikfrei leben

Hier findest du noch nützliche Tipps, Erfahrungen und Wissenswertes zum Thema plastikfrei leben

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

2 Comments

  1. Es müsste so eine Plastiksteuer geben. Plastik muss einfach teurer sein als Papier oder andere biologisch abbaubare Materialien. Man kann sogar aus Brennnesseln Verpackungsmaterial herstellen. Ich hab schon versucht mit Firmen in diese Richtung zusammen zu arbeiten aber die wollten nichts davon wissen.

    1. Die Idee finde ich super, vor allem hätte der Staat auch gleich wieder Einnahmen für die Haushaltskasse. Die Information mit den Brennesseln kannte ich noch gar nicht. Schätze mal, dass es sich in erster Instanz noch nicht lohnt für die Firmen, da kommen zusätzliche Kosten und neue Anschaffungen, dabei wäre das auch eine durchaus interessante und zeitgemäße Geschäftsidee. Wir werden sehen, wie sich die Industrie weiter entwickelt.

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