AfrikaReisen mit Kind

Ägypten mit Kind erleben

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Ziva M. reist nach Ägypten mit Kind

Meine liebe Freundin Ziva M reist nach Ägypten mit Kind und nimmt euch mit.  Aus der Ferne habe ich gespannt ihre Reise verfolgt und freue mich sehr,  dass sie mich mit ihrem Beitrag zu Ägypten mit Kind mit auf ihre Reise genommen hat.

Ägypten – das Land der Pharaone

Das Reisefieber hat mich wieder gepackt und ich brauche nicht lange um meine Mutter von unserer nächsten Urlaubsdestination zu überzeugen. Dieses Mal machen wir uns auf den Weg nach Ägypten mit Kind. Meine Mutter und meine Tochter Marlene fliegen zum ersten Mal in dieses Land, das mir schon so oft in meinem Leben eine Auszeit vom Alltag verschafft hat. Kurz vor Landeanflug im Badeort Marsa Alam kann ich schon aus dem Flugzeug diese unendlichen Weiten der Wüste, die Berge und das rote Meer sehen und ich bin wie jedes Mal beeindruckt von diesem Anblick.

Ägypten mit Kind kann die perfekte Auszeit sein

Für Taucher ist Ägypten eine der Top Destinationen weltweit, da die Unterwasserwelt mit ihren Riffen und Korallen und den vielen verschiedenen bunten Meeresbewohnern wunderbare Tauchgänge versprechen. Obwohl ich nicht zu den Tauchern gehöre, lasse ich es mir in diesem Urlaub nicht nehmen zumindest im hauseigenen Riff etwas zu schnorcheln.

Unsere Ankunft in Ägypten mit Kind

Wir werden schon am Flughafen von unserem Reiseleiter herzlich empfangen. Es ist alles top organisiert und wir machen uns mit dem Bus auf dem Weg zu unserem Hotel. Port Ghalib ist eine Stadt, die von einem saudischen Scheich aufgebaut wurde. Vor einigen Jahren ist dieser verstorben und leider interessieren sich seine Kinder nicht mehr wirklich für das Herzensprojekt ihres Vaters.

Mit einem guten Reiseleiter vor Ort in Ägypten mit Kind

Der Reiseleiter Mohamed erzählt uns von den Besonderheiten seines Landes aber auch von den Problemen der letzten Jahre, mit denen Ägypten konfrontiert war. Seit dem Sturz des Präsidenten Mursi vor einigen Jahren sind die Besucherzahlen massiv eingestürzt. Zu viel Angst wurde auch größtenteils durch die europäischen Medien geschürt vor Unruhen in diesem Land. Durch die Machtübernahme des Militärchefs Al Sisi entwickelt sich dieses Land wieder und es geht langsam bergauf. Das Thema Sicherheit hat oberste Priorität und in vielen Gesprächen mit anderen Gästen wird mir immer wieder bestätigt, dass sie sich frei bewegen können und nicht eine Sekunde Angst um ihre eigene Sicherheit haben.

 

Unser Urlaubsort in Ägypten mit Kind

Port Ghalib verfügt über wunderschöne Hotels im orientalischen Stil, einer Marina mit überwältigenden Yachten, die größtenteils den Tauchern vorbehalten sind und zum Bummeln einlädt. Der Sandstrand ist gepflegt, das Meer sauber und warm. Marlene, meine kleine Wasserratte verbringt jeden Tag Stunden im Wasser und ist rundum glücklich und zufrieden.

Und auch hier erkenne ich wieder die Gastfreundlichkeit, aber vor allem die Kinderfreundlichkeit die in den Ägyptern steckt. Innerhalb zwei Tage kennen die Mitarbeiter des Hotels und des in der Nähe liegenden Basars, der an eine Location aus Tausend und eine Nacht erinnert ihren Namen und begrüßen sie schon aus der Ferne sobald sie meine Kleine sehen. So wie es ihre Zeit zulässt beschäftigen sie sich mit ihr und der eine oder andere hält ein kleines Geschenk für sie parat.

Wüstensafari in Ägypten mit Kind?

Nach zwei sonnigen Badetagen geht es auf Wüstensafari. Monatelang habe ich mich schon auf diesen Ausflug gefreut, denn die Wüste hat etwas Heiliges für mich und die Stille, fernab vom Tourismus lässt mich in einen tiefenentspannten Zustand kommen. Hier spüre ich wieder diese ursprüngliche, göttliche Energie inmitten dieser Naturlandschaft, die ich an belebten Orten oft schmerzlich vermisse.


Wir werden pünktlich vom Hotel mit einem Jeep abgeholt und nach etwa zehn Minuten Fahrzeit kommen wir bei der ersten Station, einem kleinen Freiluftrestaurant an. Dort fahren die anderen Gäste mal eine halbe Stunde mit dem Quad. Marlene erkundet in dieser Zeit diese für sie riesengroße Sandkiste und spielt fröhlich mit den Jungs, die bei der Station arbeiten während meine Mutter und ich den herrlichen arabischen Tee genießen. Es ist hier alles so weitläufig, dass es für mich auch eine entspannende Wirkung als Mutter hat, denn das Wort Nein ist hier sehr selten notwendig. Marlene kann alles in Ruhe erkunden, spielt im Sand und der süße Mischlingshund der dem Chef der Station gehört hat es ihr ebenfalls angetan.

Besuch im Beduinendorf

Als nächstes steht der Besuch des Beduinendorfes am Plan. Eine knappe Stunde sitzen wir zu sechst in einem Jeep und es rüttelt uns ordentlich durch auf teilweise steinigen Wegen. Der Weg ist auch hier das Ziel und ich genieße die Aussicht während mein Kind gemütlich ihr Mittagsschläfchen abhält.
Angekommen im Beduinendorf spüre ich die warme Luft, den Sand unter meinen Füssen und genieße diese atemberaubende Landschaft.

Nach einer kleinen Stärkung bei einer Beduinin, die für uns Fladenbrot bäckt, entdecken wir hinter den Zelten eine Schafherde und Marlene ist entzückt von den kleinen Babyschafen, ganz im Gegensatz zu deren Mutter, die ihre kleinen laut mähend beschützt.

Nach einem kleinen Spaziergang setzen wir uns auf die Kamele und reiten ein kleines Stück durch die Wüste.

Gedanken,  die mich in Ägypten mit Kind beschäftigen

Während wir uns wieder auf den Rückweg in unserem Jeep machen, erzählt uns der Reiseleiter einige Geschichten von den Beduinen aber ich merke, dass ich schon wieder gedanklich ganz woanders bin. Die Sonne geht unter und ich will dieses Naturschauspiel in Ruhe wahrnehmen.

Nirgendwo auf der Welt hatte ich das Gefühl, die Sterne wären so zum greifen nah als in der ägyptischen Wüste.
Als wir wieder in der Station ankommen wartet schon ein fantastisches arabisches Buffet auf uns. Das Essen im Hotel ist zwar sehr schmackhaft aber auf westliche Touristen eingestellt. Hier an diesem Ort werden uns Fladenbrot, Hühnerkeulen vom Holzgrill und verschiedene Saucen und Beilagen serviert. Die Gaumenfreuden, die dieses Land zu bieten hat, treffen voll meinen Geschmack und ich kann nur jedem Besucher empfehlen, auch mal außerhalb des Hotels in ein kleines einheimisches Restaurant essen zu gehen.

Die Lebensbedingungen in Ägypten

Endlich hab ich etwas Zeit mich mit Hassan, unserem Reisleiter zu unterhalten. Mich interessiert vor allem die Lebenssituation der Menschen in diesem Land, dass immer wieder von Krisen gebeutelt wurde. Er erzählt mir, dass er ein abgeschlossenes Studium in Germanistik in der Tasche hat, sie ihm aber nichts bringt, weil er keinen Job als Lehrer oder Übersetzer in seiner Heimatstadt Kairo bekommen hat. Stattdessen verdient er sein Geld als Reiseleiter in den verschiedenen Badeorten und versucht sich ein Leben aufzubauen. Als ich nachfrage, ob er es nicht nochmal in Kairo versuchen möchte, einen adäquaten Job zu bekommen, der seiner Ausbildung entspricht, antwortet er mir nur „was vorbei ist, ist vorbei“.

Ich unterhalte mich weiter mit ihm, frag nach ob er Frau und Kinder hat aber er wird still und ich merke, dass ich hier einen wunden Punkt getroffen habe. Die Männer hier arbeiten teilweise sechzig bis neunzig Tage jeden Tag bis zu zwölf Stunden durch, verdienen zwischen achtzig und dreihundert Euro pro Monat wobei man bedenken muss, dass eine Wohnung teilweise soviel kostet wie in unserer Heimat und sie oftmals in großen Wohngemeinschaften auf engen Raum leben müssen. Dass hier kaum Geld bleibt für Familie samt Kindern ist nicht weiter verwunderlich. Auch wenn ich bedenke, dass die Männer ihre Frauen und ihre Kinder alle zwei bis drei Monate dann mal für eine oder zwei Wochen sehen, empfinde ich das auch als sehr schmerzlich. Die Familien leben oft in der Großstadt Kairo, viele Hundert Kilometer von den Tourismuszentren entfernt. Kein Wunder, dass diese Menschen hier extrem kinderfreundlich sind, sie vermissen ihre eigenen Familien. Dass diese Menschen hier auf Trinkgelder der Touristen angewiesen sind, ist also nicht weiter verwunderlich und ich möchte allen Besuchern wirklich ans Herz legen, beim Trinkgeld nicht zu sparen zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis, dass Ägypten seinen Touristen bietet mehr als freundlich für das eigene Urlaubsbudget ist. Ägypten bietet tolle Angebote für Familien mit kleinem Budget und ich finde, da kann man schon mal ein paar Euro locker machen für die Menschen, die sich hier wirklich tagtäglich um einen schönen, erholsamen Urlaub ihrer Gäste bemühen.

Über Religionen in Ägypten

Auch über das tägliche Gebet, dass der Muezzin im Islam fünf Mal am Tag ausruft, sprechen wir. Für die meisten Menschen, so erzählt mir unser Reiseleiter, fühlt sich das Gebet wie eine Meditation an, dass sie wieder ins Jetzt zurückholt und Gott näher bringt. Ich finde den Vergleich interessant zumal ich auch immer wieder die Erfahrung mache, dass ich besonders an stressigen Tagen wieder Zugang zur eigenen inneren Kraftquelle durch die Meditation bekomme. Während des Gebetes entspannen sie sich wieder, werden ruhiger und gelassener und nehmen alles so, wie es kommt.
Ich bedanke mich bei Hassan für dieses nette Gespräch und wünsche ihm alles Gute. Nach einer einstündigen tollen Folkloreshow geht es wieder zurück in unser schönes Hotel.

Handeln auf dem Basar in Ägypten

Tags darauf, nach einem gemütlichen Tag am Meer spazieren wir nach dem Abendessen noch rüber zum Basar. Es gibt kleine hübsch eingerichtete Geschäfte und von Kräutern, Ölen und Gewürzen über wunderschöne, handgemachte Lampen bis hin zu Kleidung und allerlei Souvenirs findet man alles was das Shoppingherz begehrt. Am liebsten würde ich in jedem Geschäft etwas kaufen aber auch mein Budget ist begrenzt und ich halte mich so gut es geht zurück.

Das Handeln ist am Basar eine Pflicht und meistens wirklich sehr lustig. Die Verkäufer sind freundlich und gut gelaunt und haben auch immer Verständnis für Marlene, die mit großen Augen diese hübschen handgemachten Kleinigkeiten bewundert und nicht selten die kleinen Souvenirs aus Glas in Gefahr bringt. Kinder sind ein Segen lautet das Statement der Verkäufer wenn ich Marlene wiedermal auffordere, nur zu schauen und nicht überall hinzugreifen damit nichts kaputt geht.

Wir fühlen uns wohl hier und ich bin mir sicher, dass wir bestimmt bald wieder kommen in dieses interessante Land.

Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

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