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Ziva M. über Freiheit und Glück

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Über Freiheit und Glück

Über die Definition und Konsequenz unserer Worte

Worte haben eine große Macht, meist größer als wir ahnen und manchmal bedeuten sie auch einfach gar nichts, obgleich sie so schwer scheinen. Aber was genau macht die eigene Definition eigentlich aus. Wie kommt es, dass wir Worten eine so schwere Gewichtung zusprechen und andere uns so gleichgültig scheinen? Warum sind wir manchmal verletzt und mal beflügelt? Ziva M, alleinerziehende Mutter eines tollen kleinen Mädchen und eine gute Freundin, die einige von euch auch aus ihren Städtetrips kennen, hat sich mal ihre eigene Gedanken dazu gemacht. Was sie als Freiheit definiert und wie sie über Tun und Schaffen denkt, kannst du nun erfahren.

Was bedeutet Freiheit und Glück für mich?

Ich bin alleinerziehende Mutter und sehr bedacht darauf, dass meine Tochter in einer Welt aufwächst, in der Sie frei und glücklich sein kann. Das bedeutet aber gleichzeitig auch richtig harte Arbeit. Denn Freiheit wird uns nicht geschenkt, wir werden über Medien einseitig informiert und manipuliert. Unser Konsumverhalten ist über ein gesundes Maß längst gewachsen und zieht eine Spur der Verwüstung durch die Welt. In vielen Ländern herrscht Krieg, Menschen werden unterdrückt, ausgebeutet, vertrieben und im schlimmsten Fall getötet.
Aber was hat das alles mit mir persönlich zu tun?
Sehr viel sogar. Kriege entstehen durch Worte. Der Mensch wertet einen anderen Menschen oder eine Menschengruppe ab, da man selbst glaubt, dass man der Gute ist, derjenige, der besser bescheid weiß. Der andere aber fühlt sich verletzt, unverstanden, beleidigt, gekränkt und schlägt mit Worten zurück. Dieses simple Prinzip kann sich bis zu einem Krieg aufschaukeln.

Was bedeutet also Freiheit?

Es ist leicht, andere zu kritisieren, über andere Mütter und Ihre Erziehungsstile her zu ziehen, über ein Schulsystem, dass Kinder in die Durchschnittsfalle lockt und Ihre Individualität, Talente und Fähigkeiten nicht fördert und ausbaut. Wir schimpfen über unsere Eltern, über unsere Nachbarn, über unsere Freunde, über unsere Politik, über unsere Lebensmittelkonzerne, über Massentierhaltung, über Kinderarbeit im fernen Osten, über unser Gehalt inkl. unserem Chef, unser Sozialsystem, über die Kriege, die überall auf der Welt Menschenopfer nach sich ziehen und die Liste lässt sich noch ewig weiterführen.

Recherche zur Entscheidungsfreiheit

Jetzt kann ich zwar auf meinem Standpunkt bleiben und weiter über andere und vermeintliche Missstände herziehen, das ändert aber nichts an der Situation, die mir nicht gefällt. Ich selber bin also gefragt. Ich fange an, mich bewusst in Themen einzuarbeiten, versuche verschiedene Seiten dieses Themas aufzugreifen und entscheide dann für mich, welche Seite für mich die richtige ist. Dazu muss ich aber zuhören, lesen und bereit sein, über den Tellerrand zu schauen und auch andere Ansichtsweisen zu respektieren und dann auch danach handeln.
Als ich schwanger war, habe ich mich mit einigen Erziehungsmethoden auseinandergesetzt. Und das war gar nicht so einfach, da gibt es nämlich viele. Erst als ich mir von eingen ein Bild gemacht habe, habe ich begonnen, einen Erziehungsstil für mich zu kreieren. Ich sage deshalb kreieren, weil es eben nicht nur Schwarz und Weiß gibt, sondern unzählige Farbschattierungen. Ich habe Artikel gelesen, Blogbeiträge, habe mit anderen Müttern gesprochen und zugehört.

Bleiben wir authentisch

Und jetzt kommt die harte Arbeit, von der ich gesprochen habe: Wenn ein Erziehungskonzept gut erscheint, dann hilft es nicht, es einfach zu übernehmen ohne es zu hinterfragen. Eine Mutter kann Ihrem Kind ja auch nur vorleben, was sie selbst umsetzt. Es wäre zB ziemlich daneben, wenn ich meinem Kind predige, einen Konflikt auszudiskutieren und friedlich zu lösen, ich selbst kriege aber bei jeder noch so kleinen Kleinigkeit einen Tobsuchtsanfall und schmeiße Teller gegen die Wand. Wie glaubwürdig kommt das für mein Kind denn rüber?
Die Innere Stimme als Orientierung im Leben

Über Stille und Konzentration die Perspektiven ändern

Ich muss also in mich selbst gehen, ein Gespür aufbringen, was ich umsetzen kann und was nicht. Jeder Mensch hat persönliche Grenzen und auf die muss man auch Rücksicht nehmen. Dieses Gespür ist eine leise Stimme in uns, und um sie zu hören erfordert das Stille und Konzentration. Wenn ich zB ein Problem mit meinem Kind habe, dann hilft es langfristig nicht, wenn ich in diesem Moment Tausend Leute anrufe, jammere und mich als Opfer sehe. Vielmehr ist es wichtig, auf diese innere Stimme zu hören, mir selber den Druck zu nehmen und danach zu entscheiden, was nun richtig und was falsch ist für mich. Die innere Stimme ist für mich die Orientierung in meinem Leben. Jeder hat eine und ich denke, es ist wirklich Zeit dass wir wieder auf sie hören und sie als unseren Ratgeber auch nutzen.
Freiheit beginnt genau jetzt und zwar bei uns selbst, zuerst in unserem Denken und dann in unserem Tun. Wir haben die Möglichkeit, uns kostenlos über das Internet weiterzubilden. Lassen wir uns inspirieren, was die Welt so bietet, verurteilen wir nicht, wenn uns etwas nicht passt. Fangen wir stattdessen wieder an, eigenverantwortlich zu handeln und konzentrieren uns auf uns selbst. Machen wir unsere eigenen Erfahrungen, tauschen wir uns aus und erfinden wir neue Wege. Die Welt kann bunt und vielfältig sein, machen wir was draus. Und dann, genau dann können wir inspirieren und begeistern.
„Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst“ Mahatma Ghandi
Alles Liebe, eure Ziva M.
Stephi
Alleinerziehend.Reisesüchtig.Freiheitsliebend.Alternativ.

2 Comments

  1. Hallo liebe Ziva,
    hallo liebe Stephi,

    ein ganz wichtiges Thema in einem so kompakten Artikel, Respekt dafür! Es gibt mittlerweile so vieles auf der Welt, worüber man sich nur noch ärgern und aufregen kann. Aber du hast vollkommen recht, so lange wir nichts selbst daran ändern, sind wir auch selbst Schuld!

    Manche Dinge liegen leider weit über unseren Wirkungsmöglichkeiten. Bei allem anderen müssen wir es zumindest versuchen, die Möglichkeiten haben wir dazu 🙂

    Liebe Grüße aus Honduras
    Chris

    1. Lieber Chris,

      Danke für deinen netten Kommentar. Ich bin davon überzeugt, dass wir viel selber in der Hand haben und wir vieles verändern können. Der Glaube an die eigene innere Kraft ist wichtig. Das bedeutet aber, dass wir wieder zu uns selbst finden müssen. Besser ist, wenn wir statt der Energie die wir verschwenden, wenn wir uns über Dinge, die wir nicht ändern können, aufregen Frieden in unseren Alltag bringen.

      Alles liebe und herzliche Grüße

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